(Text nach: Das NEUE TESTAMENT nach Johannes Greber , Verlag www.leuchterhand.de)
Die Liebe ist voll Geduld und Güte; die Liebe kennt keinen Neid; sie prahlt nicht und erhebt sich nicht stolz über andere; sie handelt nie rücksichtlos, kennt keine Selbstsucht, lässt sich nicht zu bittern Worten hinreissen und trägt erlttenes unrecht nicht nach; sie freut sich nicht, wenn das Unrecht die Oberhand gewinnt, sondern ist froh, wenn die Wahrheit den Sieg davon trägt; sie deckt nicht anderer Leute Fehler auf, sondern sucht sie zu entschuldigen; sie glaubt immer nur das Beste, gibt niemals die Hoffnung auf, verliert nie den Mut. Die Liebe stirbt nicht, mag auch das Sprechen der Geister Gottes durch Medien, sei es in der Muttersprache des Mediums, sei es in fremnden Sprachen, einmal aufhören, mag auch das Erkennen durch Hellsehen einmal ein Ende haben, Die Wahrheiten Gottes werden uns nämlich teils durch eigenes Hellsehen und Hellhören, teils durch Geister zuteil, die sich menschlicher Medien bedienen. Haben wir aber einmal unsere geistige Vollreife erlangt, dann gibt es für uns kein 'teils-teils' mehr.
Welch Plädoyer für die Liebe!, Brüder und Schwestern.
Ist unser Geist von Güte geprägt, wird uns Geduld nicht schwer fallen. Wenn wir in den Menschen das sehen, was sie sind: Brüder und Schwestern, die mit uns das Schicksal aller Gefallenen teilen, nämlich das Menschsein, dann können wir uns jedem nahefühlen. Dann zeigen wir Verständnis und Geduld, weil uns das eigene Menschsein aufzeigt, wie schwer es manchmal ist, Schwächen und Fehler zu besiegen! Also üben wir Nachsicht und dürfen die Hoffnung hegen, dass uns ebenfalls Nachsicht zuteil wird, wenn wir versagt haben sollten. GOTT liebt uns und aus dieser einzigartigen Liebe heraus lässt er Gnade und Barmherzigkeit walten. Daraus können wir lernen, also ist Gott das edelste aller Vorbilder!
Die Liebe kennt keinen Neid. Ist es nicht so, dass der Neider anderen das mißgönnt, was er selber gerne für sich hätte? Egoismus also gebiert Mißgunst und das sind schlechte Gefühle und schlechte Gefühle oder Gedanken sind wie Giftpfeile, die verletzen.
Von Prahlerei ist die Rede. Was anderes bezweckt das Prahlen, als wichtiger genommen zu werden als jene, die sich das anhören oder anschauen müssen? Prahlen ist Überhebung, ist ein Großmannsgetue, das der reife Gläubige unbedingt vermeidet; denn er hat die Demut im Herzen und diese verträgt sich keinesfalls mit Überheblichkeit und Angeberei.
Selbstsucht verführt dazu, sich auf Kosten anderer zu bedienen, zuerst an sich und eigene Wünsche und Vorstellungen zu denken. Wie ein Zwang kann es sein, die Wahl der Mittel nicht zu bedenken und sie achtet auch nicht darauf, Mitmenschen auf dem selbstsüchtigen Marsch nicht zu verletzen. Rücksichtslos werden Schneißen in den Anstand und die Moral geschlagen - Hauptsache man hat was man will...
Liebe hingegen hat eine völlig andere Qualität: sie hilft, sie teilt, sie ist selbstlos und großzügig, und sie gibt gerne, aus ganzem Herzen und eher etwas leidend deshalb, wenn man eigentlich mehr helfen möchte als es die Mittel und Möglichkeiten zulassen.
Auch Unzufriedenheit formt "bittere Worte". Es sind die Anklagen, Beschuldigungen und Unterstellungen, es ist die Meinung, selbst ungerecht
versorgt oder behandelt zu sein, was bittere Worte über die Lippen drängt. Wo bleiben die Worte des Dankes, der Fürbitte, der Lobpreisung des Höchsten, dass Er unseren Geist auf den Weg gebracht hat und wir den wahren Werten zugedacht sind? Nein, bittere Worte sind wie Galle, sind ätzend und selbstgerecht, verschließen das Herz, verderben die Seele und töten jedes Pflänzlein Anerkennung für das, was uns doch an Gutem gegeben ist! Bittere Worte reissen uns von der Seite des Frohsinns, sind wie Treibsand, in den uns Jammern, Klagen, Vorwürfe, Hass und Verwünschungen versinken lassen.
Wer von uns hat noch nie Unrechtes gedacht, gesagt oder getan? Wenn dann der Anspruch hinzukommt, Gott möge doch genau hinsehen und unsere Berechtigung, unsere "guten" Gründe, ja die Notwendigkeit für unsere Handlungsweise entdecken, damit Sein Verständnis und Seine Gerechtigkeit - wie wir sie uns nun vorstellen -uns zugute kommen und das Unrecht zu Recht umgestaltet, wenn also solche Erwartungen in uns sind, dann sind wir dabei aus Unrecht Recht machen zu wollen, dann plädieren wir für einen Relativismus, der jenseits der Richtigkeit und Wahrheit ist. So werden Lügner, Selbsttäuscher, Ohrenbläser und verderbende Naturen aufgeblasen! Dieser verdorbene Stand verdreht die Dinge und lässt nichts an sich heran, was eine Wesensveränderung zum Guten bedeuten würde. Erlittenes Unrecht nicht nachzutragen, ja mehr noch, es wirklich zu vergeben und sich vom Aufgewühltsein inneren Zorns und bohrenden Vorwürfen zu befreien, ist nur im stärksten Bemühen -in sich die Liebe dominieren zu lassen, leistbar. Uberhaupt wird sich der friedliebende, gütige und demutswillige Mensch niemals daran ergötzen, wenn Unrecht die Oberhand behält. Fast wie körperlicher Schmerz kann empfunden werden, dominierendes, freches und mitleidsloses Unrecht an allen Ecken und Enden unserer Welt beobachten zu müssen. Da streicht das seufzende Gebet wie Balsam über Wunden, die alleine dadurch entstehen, Zeuge dunkler Machtvorgänge zu sein. Wie froh hingegen ist die wahrhaftige Seele, wenn die Wahrheit den Sieg davon trägt und Lügen weichen müssen.
Wir alle können daran mitarbeiten, denn in Kenntnis des Heilsgeschehens, welches unser Herr Jesus Christus in Gang gesetzt hat - bis die große Vereinigung aller Geschöpflichkeit in Christus selbst stattgefunden haben wird, dürfen wir uns nicht nur daran erfreuen Wahrheitsträger oder Trägerin zu sein, sondern sollten die Absicht kräftigen, als Lichtträger oder Lichtträgerin viele andere Lichtpunkte in die uns umgebende geistige Finsternis zu setzen. Neben der Liebe hat nichts mehr verdient vermehrt zu werden als Wahrheit!
In diesem Bestreben werden wir anderen angenehm und zuverlässig sein und schon aus diesen Eigenschaften heraus vermeiden, anderer Leute Fehler aufzudecken oder sich gar über Fehlerhaftigkeiten zu amüsieren. Vielmehr befähigen uns Ernsthaftigkeit und geschwisterliche Verbundenheit - in der gleichen Gesinnung christlichen Selbstbewusstseins - einander zu vergeben und zu entschuldigen, was uns zwar stören kann, aber uns nicht berechtigt, Urteile zu sprechen.
Suche das Beste in allem und in allen! Wenn du dies tust, wirst du vieleicht nur Schatten oder Reste, Fragmente vielleicht des Guten, Annehmbaren, Erträglichen finden, doch immerhin etwas, was im Ursprung die gesamte Natur deines und jeden anderen Geistes ausmachte: Reinheit! Wer das Schlechte sucht, wird das Gute nicht finden! Gebe deshalb niemals die Hoffnung auf, dass du selbst dich im Guten wiederentdecken wirst wie auch den Nächsten; denn manchmal kannst d u es sein, der gute Klänge in anderen zum Tönen bringt. Sprich also gut, fühle warm, denke offen und reiche deine Hände als jemand, der die Sprache der Liebe gelernt hat und sie anderen zur Nutzung anbietet.
Wir Geistchristen, wir Spiritualisten, wir Lernende und Wissen Besitzende, wir erleben die Gnade des guten Umgangs mit Gottesboten, wir empfangen die Lehren aus geistiger Schule, staunen über helle Gaben, die uns soweit Einblick in göttliche Geheimnisse gewähren, wie wir sie verdient haben, wie wir sie dringend benötigen um unsere charakterliche Verbesserung forcieren zu können, wie wir sie verstehen können. Und doch werden diese äusseren Impulse, diese Dienste über Medien und Erlebnisse spiritueller Art verzichtbar, wenn unsere fleißige Selbstverbesserung und Reinigung uns den Status geistiger Vollreife verleihen. Dies bedeutet dann, liebe Geschwister, in uns selbst die 'innere Stimme' zu vernehmen, direkt angesprochen und geführt zu sein. Doch diesen Zustand der inniglichen Verbundenheit mit geistiger Behütung und Führung, resultiert aus einem unbeirrt gegangenen Weg, auf dem man es sich sauer werden ließ und in größtmöglicher Hingabe und unbrüchlichem Vertrauen Gott walten ließ und Seine Zuwendungen in Freude und Dankbarkeit demutsvoll annahm. Ihm, dem Höchsten, wiesen wir die Treue zum Herrn und eine Liebe vor, die in alle Ewigkeit Sein Wohlgefallen finden wird, denn es ist die Liebe, die - als Teil Seiner - in uns ist,! uns zu leben befähigt und uns zur völligen Gewissheit verhilft: Liebe ist alles, wenn sie uns Innen wie Aussen kleidet, durch all unser Sein, durch alles, was wir bewirken. Dann gehen wir in der gesegneten Kraft der Erkenntnis auf und stehen nicht mehr vor der Wahl eines Teils-Teils.
Lasst uns dies in aller uns möglichen Ernsthaftigkeit und doch fröhlichen, unbeschwerten Schrittes erreichen. Und alles was vonnöten ist dies zu erreichen, ist die Mehrung der Liebe in uns und deren Verteilung.
GOTT ZUM GRUSS.