(Text nach: Das neue Testament nach Johannes Greber, Verlag: www-leuchterhand.de)
"Selbstverständlich begehst du keine Sünde, wenn du dir eine Frau nimmst. Und auch eine Ledige sündigt nicht, wenn sie eine Ehe eingeht. Freilich, irdische Drangsale werden die Betreffenden auf sich nehmen müssen. Und solche möchte ich euch ersparen. Nur das eine will ich noch hinzufügen, meine Brüder: Es dauert nicht mehr lange, dann müssen auch die, welche eine Frau haben, so leben, als hätten sie keine; die, welche weinen möchten, müssen ihre Tränen zurückhalten; die Frohen ihre Freude unterdrücken; die welche kaufen, müssen dann daran denken, dass sie das Gekaufte nicht behalten; und die, welche den weltlichen Verkehr pflegen, müssen leben, als ob sie diesen Verkehr nie gekannt hätten. Denn die jetzigen Verhältnisse werden eine völlige Umgestaltung erfahren. Und für jenen Zeitpunkt möchte ich euch frei von allen unnötigen Sorgen wissen. Wer dann nicht verheiratet ist, ist nur auf die Sache des Herrn bedacht und darauf, wie er ihm wohlgefällig werde. Der Verheiratete jedoch muß sich auch um die weltlichen Angelegenheiten bekümmern, und dabei auf die Wünsche seiner Frau Rücksicht nehmen. So hat er auf zwei Schultern zu tragen. Die Witwe, die keine neue Ehe mehr eingeht und die Jungfrau, die nicht heiratet, sind ebenfalls nur auf die Sache des Herrn bedacht, damit sie an Leib und Seele vor ihm heilig dastehen. Die verheiratete Frau dagegen hat sich um die weltlichen Dinge zu kümmern und muß auf die wünsche des Mannes Rücksicht nehmen. Doch das alles soll bloß ein Rat sein, den ich euch zu eurem Nutzen erteile. Es liegt mir fern, euch damit irgend eine Fessel anzulegen. Mit meinem Rat ist es mir nur darum zu tun, dass ihr untadelige und treue Anhänger des Herrn seid, die durch nichts von ihm abgelenkt werden."

Liebe Glaubensgeschwister,

jeder von uns weiß um die Bedeutung der ehelichen Partnerschaft und deshalb dürfte es wohl kaum einen Bruder oder eine Schwester geben, die sich nicht eine eheliche Geschlossenheit vorstellen kann; trotz mancher bedenklichen Vorerfahrung, die einzelne gemacht haben könnten.

Gott kennt Seine Kinder und Er kennt genau unsere Natur, unsere Ambitionen, Sehnsüchte, Begehrlichkeiten. Er sieht aber auch jede noch so kleine Zurückhaltung oder Zögerlichkeit und alles, was zusammenhängend die Sexualität bewirkt. Sie gehört natürlicherweise zu unserer Wensensform. Die von höchster Seite gestellte Erwartung: der Zusammenschluss von Mann und Frau über die Ehe, mit dem Ziel der Kinderzeugung, ist uns Wissenden vom Zweck her bekannt. Dennoch wird nichts erzwungen - es bleibt jedem anheimgestellt, wie der freie Wille eingesetzt wird. Es gilt auch hier, nichts gegen die innere Überzeugung zu tun!

Vielleicht möchtest du zur Zeit keinen Ehebund eingehen. Dann, so denke ich, werden deine Motive überprüft, denn das große Rückführungswerk Christi braucht Menschen die -über ihre Kinder - in der Familie aufstiegs- und verbesserungswürdigen Geistgeschwistern die Chance des Menschseins bieten. Uns allen sind Erklärungen, die die Zurückhaltung bezüglich der Familiengründung betreffen, bekannt. Ob Erklärungen gleichzeitig auch gute Gründe sind, bleibt dahingestellt. Bei den einen zählen andere Prioritäten, die gerade wichtiger scheinen. Wieder andere fühlen sich nicht stark oder noch nicht reif genug, die Verantwortung einer ehelichen Partnerschaft zu tragen. Dann sprechen vielleicht berufliche, finanzielle bzw. existenzielle Situationen gegen den Aufwand einer Ehe. Oder du möchtest dich deutlich reifer im Geiste gestalten, weil du das als vorteilhafter bewertest. Und so wären noch viele Motive ehelos zu bleiben, aufzählbar. Dies zu bewerten aber, wäre ein Wagnis!

Interessanterweise wendet sich der Apostel Paulus eher gegen die Ehelosigkeit. Wirbt er doch: "Selbstverständlich begehst du keine Sünde, wenn du eine Frau nimmst!" Das gleiche gilt für die ledige Frau, die eine Ehe eingeht.

Wir sollten mit Paulus gerecht umgehen, wenn er bei einer Verehelichung auf "irdische Drangsale", die zu erwarten seien, hinweist. Es ist eben seine Lebenserfahrung aufgrund seiner Beobachtungen, und es spricht ein Stück Fürsorge aus ihm. Es dürften viele von uns sein, die sich solchen "irdischen Drangsalen" - aus der ehelichen Verantwortung heraus - ausgesetzt sehen. Eine Ehe ist zu ernst, um sie mit einer "rosa Brille" zu durchlaufen! Wie sehr aber Kümmernisse in einer Ehe drangsalieren, liegt am Umgang mit der Verantwortlichkeit - ich kann positiv und freudvoll orientiert meine Ehe führen, oder mich an sämtlichen Negationen aufhängen! Der Apostel jedenfalls versucht - aus seiner Sicht - objektiv aufzuklären, weil ihm seine Brüder und Schwestern am Herzen liegen und er sie vor unliebsamen Überraschungen bewahren möchte.

Paulus verweist ausgiebig auf veränderte Lebensumstände und -Bedingungen, wenn sich der Familienstand ändert, offen und ungeschminkt verweist er prophetisch auf eine Zukunft, die sich jedem Menschen hart, sehr hart aufdrängen wird. Dominanzen, Zwänge, Manipulationen, beschneidende Maßnahmen und andere ähnliche Erfahrungen wird die Menschheit machen -oder macht sie bereits! Auf persönliche Vorstellungen und Verhältnisse wird dabei wohl kaum Rücksicht genommen werden. Wenn die Welt verrückt spielt

und aus dem Takt kommt, wird sich zwangsläufig jeder den veränderten Verhältnissen anzupassen haben! Die Gründe können auf wirtschaftlichem, politischem oder moralischem Gebiet liegen.

Wie war oder ist das denn im Krieg? Mussten und müssen denn da nicht die Soldaten, die Männer also, so leben, "als hätten sie keine Frau", und die Frauen, als hätten sie keinen Mann?

Weder Weinen noch Klagen hilft da, denn der Mensch befindet sich im Strudel teils epochaler Umwälzungen in der Zeitgeschichte! Tränen? Nützen nichts. Freude? Worüber, anbetrachts des gesamten Elends? Weltliche Werte: verlieren jede Bedeutung, werden entwertet, vernichtet, geraubt. Solch Szenario kennt unsere Zeitgeschichte zur Genüge. Hängen wir also - und das ist auch des Paulus' Meinung - unser Herz nicht an rein Irdisches, an das, was vergänglich ist und auch nicht an das, was man uns gemeinhin als "Sicherheit" verkauft. Nur in Gott liegt alle Sicherheit, wirklich nur in Ihm! Wählst du das falsche Sprungnetz, wirst du scheitern und von den Erschwernissen irdischer Steine in den Abgrund gezogen werden... Das Chaos ist geeignet, ebenso Beziehungen, Partnerschaften, Freundschaften und noch engere Beziehungen - Paulus nennt es "weltlicher Verkehr" zu schlucken. Nicht immer ist Stabilität in ausreichendem Maße gegeben und die Liebe so stark wie alle Probleme. Nichts wird mehr normal sein, sagte uns Paulus schon vor über 2000 Jahren, denn "die jetzigen Verhältnisse werden eine völlige Umgestaltung erfahren." In welchem Stadium, so dürfen wir uns fragen, befinden wir uns denn dann heute? Sind wir nicht schon mittendrin?

Was wir gerade besprechen muß uns nicht die Angst zum Meister machen, denn gegen Ängste und Vorstellungen haben wir ja die Gewähr der fürsorglichen Liebe Gottes. Es liegt an dir, an jedem von uns, wer oder was uns dominiert! Was wir heute hören, möge uns zum Nachdenken, zur Warnung, quasi als Vorsorge dienen, damit wir nicht blauäugig in des Lebens Schubladen greifen, sondern wohlüberlegt.

Gerade weil sich alles verändert, sollten sich unsere Vorstellungen von Zukunft nicht auf die jetzigen Verhältnisse stützen. Es kann schon eine große Leistung sein, wenigstens im Hier und im Jetzt das absolute Gottvertrauen aufzubringen. Keiner kann Veränderungen leugnen. Denken wir an Teuerungen, Umweltbedingungen, politische Veränderungen, wirtschaftliche Umbrüche oder den Alterungsprozess. Aber auch die religiöse Landschaft verändert sich, und dies schon deshalb nicht ständig positiv, weil die "Unterwelt", die geistigen Scharfmacher also, nicht nachlässt schaden zu wollen.

Es ist abzusehen, wer in einer ver-rückten Welt dem Untergang zustrebt: die, die keinen Glauben haben oder die, die ihren Glauben nicht leben! Erstrecht die, die einen Gnadenweg verlassen und damit nicht selten gleichzeitig eine gottgegebene Führung stehenlassen. Damit wird in solchen Fällen die Reinigung seiner selbst aufgegeben! Schlimm!

Alles was der Apostel will, ist, seinen Leuten mögliche Freiheiten und Ungebundenheit aufzuzeigen. Jeder, so sein Kalkül, dürfte genug mit sich und dem eigenen Leben zu tun haben und sollte primär auf das eigene Seelenheil bedacht sein. Wer unverheiratet ist, so seine Erfahrung, können sich unabgelenkt "auf die Sache des Herrn" konzentrieren. Der Verheiratete hingegen, habe sich dann stärker um "weltliche Angelegenheiten zu bekümmern".

Es sollte unsere Art sein, mit Meinungen sachlich umzugehen, auch wenn Paulus darauf hingewiesen hat, nur seine persönliche Ansicht geäußert zu

haben. Dafür, so wissen Kundige, wurde er "von oben" ein wenig zurückgepfiffen, um es locker zu sagen.

Paulus geht es um die Unabgelenktheit, sich in seiner - also der christlichen Religion entwickeln zu können. Verantwortung für andere mitzutragen, kann, muß aber der persönlichen Entwicklung erschweren. Gewiß, der fromme Glaube hat es verdient unabgelenkt gelebt zu werden, doch Unbeschwertheit ist deshalb nicht garantiert! Es ist jedermanns Entscheidung, sich auf die Eigenverantwortung zu beschränken, oder sich für stark und belastbar genug zu halten, eine Familiengründung einzugehen.

Aus den Gegebenheiten der damaligen Zeit mit und um Paulus, benennt er als beispielhaft die Witwe und unverheiratete Frau. Freilich geht er dabei von dem Ideal aus, diese seien "nur auf die Sache des Herrn" bedacht. Die Realität aber sieht oft anders aus, wenngleich die innigste Zuwendung zu Gott überaus hilfreich ist, wenn man auf sich gestellt ist.

Allerdings habe die vereiratete Frau Rücksicht "auf die Wünsche des Mannes" zu nehmen. Dennoch wissen wir Geistchristen um die Vorherrschaft des eigenen Gewissens, das uns schließlich die oberste Richtlinie vorgibt.

Was nun ist die Lösung von alledem?

Eine Ehe auf der Basis einigen Glaubensverständnisses.

Wenn Gott die Hauptrolle im Leben einer Familie spielt, fließt der Familiensegen und damit die Kraft alles stemmen zu können, was an Verantwortlichkeiten und Pflichten zu leisten ist. Keine andere Gleichgesinnung ist stärker belastbar, wie die religiöse, denn hierbei hilft Christus unsere Lasten zu tragen.

Mischehen hingegen beinhalten zwei Strömungen. Selten fließen zwei Quellen in bleibender Übereinstimmung nebeneinander. Im Verlaufe der ehelichen Gemeinschaft, entwickeln sich unterschiedliche Auffassungen - und seien sie anfangs noch so klein - bis hin zu reissenden Flüssen. Die Liebe zueinander vermag vieles auszugleichen und zu besänftigen, doch die gepflegte Liebe zueinander in Liebe zu Gott ist unvergleichlich verlässlicher.

Achte deshalb auf deinen Weg und prüfe wohl!

Wie Paulus auch, möchte diese Predigt "bloß ein Rat" sein, den ich euch zu eurem Nutzen erteile." Keinem sollte und darf eine "Fessel" angelegt werden und kein Mittel, auch nicht das klügste Argument, taugt dafür. Es kann und darf nur darum gehen, liebe Geschwister, "dass ihr untadelige und treue Anhänger des Herrn seid, die durch nichts von dem abgelenkt werden!" Der eine Mensch vermeint dies nur alleine und unabhängig schaffen zu können, der andere wiederum erfreut sich des starken Fundamentes einer Ehe und bezieht aus der Zusammengehörigkeit Kraft für das Christsein. Letzterer aber stärkt durch seine Entscheidung die geistige Bedeutung inkarnierten bzw. reinkarnierten Menschseins, denn in jedem Kind steckt ein Bruder oder eine Schwester derer, mit denen wir einst aus den Himmeln gefallen waren, und damit ist und bleibt jede Zeugung eine unschätzbare Chance der Wiedererstarkung eines Geistes.

Ich rate jedem: Wisse was du willst. Sei sicher was du willst. Trage Gott an, was du willst.

Und sei bereit zu tragen oder zu ertragen, was du willst.

 


 

 

 

 

 

Lieber Bruder, liebe Schwester in Christo,
diese Predigt - in Liebe und Sorgfalt sind die Worte gewählt - möge dir wohlgetan haben.
Nur wenn höheres Wissen gelebt wird, entfaltet es seine Kraft. Erkenntnisse helfen, vom Wort- zum TAT-Christen zu reifen: Nächstenliebe wird nur durch gute Werke glaubhaft!
Mit Vorliebe da zu helfen, wo noch keiner oder keiner mehr hilft,  das ist das ganzjährige Bestreben unserer gemeinnützigen Sozialwerke. Dein Obolus, um den wir dich herzlich bitten, unterstützt die Verbreitung der unverfälschten Wahrheit und dient die Not der Ärmsten der Armen in aller Welt zu lindern! Bitte öffne dein Herz    - jede Spende ist zudem abzugsfähig.
"GOTT bezahlt's", wie die albanischen Glaubensgeschwister sagen und wir, die wir ebenfalls in einem gesegneten Gemeinschaftsgeist zu dir stehen, danken für jede noch so kleine Hilfe mit "Vergelt's GOTT!"
GEISTCHRISTLICHE KIRCHE e.V.      

 

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